Nach den obligaten Fragen, woher wir kommen und wie lange
wir unterwegs seien und wie es uns gefällt, landen wir oft auch beim Thema USA
und sein neuer Präsident. Erstaunlicherweise erklären die meisten freimütig,
dass sie Trump gewählt haben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Leute auf
den Campgrounds meistens Rentner oder Angestellte von Ölfirmen, also bessere
Mittelschicht sind. Sie glauben, dass Trump Amerika wieder zu der Wichtigkeit
führen kann, welche dem Land gebührt. Oft wird gesagt, dass die letzten 8
Obama-Jahre eine eher katastrophale Regierungszeit gewesen waren.
In einem Geschäft in Bandera welches Indianerschmuck
verkauft, hatte ich (Ruedi) ein sehr langes Gespräch mit der Besitzerin. Sie hat
tschechische und walisische Vorfahren und lebt seit vielen Jahren in Texas.
Auch sie und ihr Mann sind überzeugte Trumpanhänger. Sie glauben daran, dass er
seine Ideen einbringen wird und kann, da er nicht darauf achten muss im Amt
reich zu werden, weil er es bereits ist. Dies sei ein Vorteil gegenüber den meisten
Präsidenten der letzten Jahrzehnte. Amerika soll wieder zu einer starken Nation
werden und davon wird auch Europa profitieren.
Sie beurteilt auch das Verhalten von Angela Merkel in den
letzten Jahren als sehr fragwürdig. Als eine in der DDR ausgebildete Person,
merke man ihr einfach das sozialistische Gedankengut immer wieder an. Dazu
zitiert sie ihren Lieblingsausspruch von Margreth Thatcher „der Sozialismus
funktioniert so lange hervorragend, bis die anderen kein Geld mehr haben um ihn
zu finanzieren“. Das überträgt sie dann auch auf die USA. Immer mehr wollen vom
Sozialstaat leben. Als Beispiel erwähnt sie die Entwicklung von Houston. Das
war mal eine tolle Stadt. Dann kamen nach dem Hurrikan Kathrina unzählige
Betroffene aus der New Orleans-Gegend nach Houston um dort Hilfe und Aufnahme
zu finden. Nur sind sie leider fast alle geblieben und leben heute noch von den
Sozialgeldern dieser Stadt. Die Kriminalität ist inzwischen so hoch, dass viele
ehemalige Einwohner von Houston wegziehen.
Weiteres Beispiel zu falsch verstandenem Sozialverhalten
sei Kalifornien. Die sind auch seit Jahren für offene Grenzen und versuchen
möglichst sozial zu allen zu sein. Mit dem Erfolg, dass dieser Staat knapp vor
dem Konkurs steht und nun mit hohen Gewinnsteuern und Regulierungen die
Unternehmer verärgert. Laufend verlegen Firmen (auch aus dem Silicon-Valley)
ihren Sitz nach Texas. (Austin ist das neue IT Paradies). Auch viele vermögende
Privatpersonen ziehen nach Texas um.
Und ja, sie unterstützen die Idee der Mauer zu Mexiko
voll und ganz. Texas hat rund 1000 Km Grenze zu Mexiko. Im Grenzgebiet ist das
für diesen Staat ein riesiges Problem. Sie sind unmittelbar von den illegalen
Einwanderungen betroffen. Das können sich die meisten Bürger der Nordost Staaten
gar nicht vorstellen.
Das sind doch einige interessante Aspekte, welche sich
die Trumpkritiker in Europa vielleicht auch mal durch den Kopf gehen lassen
sollten und dann vielleicht doch weniger aus der Ferne an der Vernunft seiner
Wähler zweifeln.
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