Dienstag, 4. April 2017

Gespräche über USA und Politik


Nach den obligaten Fragen, woher wir kommen und wie lange wir unterwegs seien und wie es uns gefällt, landen wir oft auch beim Thema USA und sein neuer Präsident. Erstaunlicherweise erklären die meisten freimütig, dass sie Trump gewählt haben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Leute auf den Campgrounds meistens Rentner oder Angestellte von Ölfirmen, also bessere Mittelschicht sind. Sie glauben, dass Trump Amerika wieder zu der Wichtigkeit führen kann, welche dem Land gebührt. Oft wird gesagt, dass die letzten 8 Obama-Jahre eine eher katastrophale Regierungszeit gewesen waren.

In einem Geschäft in Bandera welches Indianerschmuck verkauft, hatte ich (Ruedi) ein sehr langes Gespräch mit der Besitzerin. Sie hat tschechische und walisische Vorfahren und lebt seit vielen Jahren in Texas. Auch sie und ihr Mann sind überzeugte Trumpanhänger. Sie glauben daran, dass er seine Ideen einbringen wird und kann, da er nicht darauf achten muss im Amt reich zu werden, weil er es bereits ist. Dies sei ein Vorteil gegenüber den meisten Präsidenten der letzten Jahrzehnte. Amerika soll wieder zu einer starken Nation werden und davon wird auch Europa profitieren.

Sie beurteilt auch das Verhalten von Angela Merkel in den letzten Jahren als sehr fragwürdig. Als eine in der DDR ausgebildete Person, merke man ihr einfach das sozialistische Gedankengut immer wieder an. Dazu zitiert sie ihren Lieblingsausspruch von Margreth Thatcher „der Sozialismus funktioniert so lange hervorragend, bis die anderen kein Geld mehr haben um ihn zu finanzieren“. Das überträgt sie dann auch auf die USA. Immer mehr wollen vom Sozialstaat leben. Als Beispiel erwähnt sie die Entwicklung von Houston. Das war mal eine tolle Stadt. Dann kamen nach dem Hurrikan Kathrina unzählige Betroffene aus der New Orleans-Gegend nach Houston um dort Hilfe und Aufnahme zu finden. Nur sind sie leider fast alle geblieben und leben heute noch von den Sozialgeldern dieser Stadt. Die Kriminalität ist inzwischen so hoch, dass viele ehemalige Einwohner von Houston wegziehen.

Weiteres Beispiel zu falsch verstandenem Sozialverhalten sei Kalifornien. Die sind auch seit Jahren für offene Grenzen und versuchen möglichst sozial zu allen zu sein. Mit dem Erfolg, dass dieser Staat knapp vor dem Konkurs steht und nun mit hohen Gewinnsteuern und Regulierungen die Unternehmer verärgert. Laufend verlegen Firmen (auch aus dem Silicon-Valley) ihren Sitz nach Texas. (Austin ist das neue IT Paradies). Auch viele vermögende Privatpersonen ziehen nach Texas um.

Und ja, sie unterstützen die Idee der Mauer zu Mexiko voll und ganz. Texas hat rund 1000 Km Grenze zu Mexiko. Im Grenzgebiet ist das für diesen Staat ein riesiges Problem. Sie sind unmittelbar von den illegalen Einwanderungen betroffen. Das können sich die meisten Bürger der Nordost Staaten gar nicht vorstellen.

Das sind doch einige interessante Aspekte, welche sich die Trumpkritiker in Europa vielleicht auch mal durch den Kopf gehen lassen sollten und dann vielleicht doch weniger aus der Ferne an der Vernunft seiner Wähler zweifeln.


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