Montag, 6. März 2017

Von Memphis entlang dem Mississippi (Blues-Route 61 )


Von Memphis bis Clarksdale

Der erste Abschnitt bis „Vicksburg“ ist ein flaches Binnendelta des Mississippis, wo scheinbar Mais, Soja- und weitaus seltener Baumwolle angepflanzt wird. Das Delta steht vor allem für das Leiden der Sklaven, die das Land unter schwersten körperlichen Entbehrungen urbar machen mussten. Ihre Kommunikationsmittel war die Musik. Ganz allmählich entwickelte sich der Delta Blues, der zum musikalischen Vorreiter des Blues-Jazz- und der späteren Rockmusik wurde.

Die Strecke durch das Mississippi-Delta bietet Gelegenheit die Atmosphäre der ländlichen Südstaaten mit all ihren Höhenpunkten, aber auch ihren sozialen Problemen zu entdecken.

An der berühmten Kreuzung des Highway 61 und 49 in Clarksdale soll der legendäre „King of Delta Blues“ Robert Johnson dem Teufel seine Seele verkauft haben im Tausch für sein aussergewöhnliches Talent.  


Das alte Stadtzentrum ist teilweise ziemlich verkommen mit vielen leerstehenden Geschäften und Häusern, welche dringend eine Renovation nötig hätten. Der alte Bahnhof wurde renoviert und in einer der Lagerhallen befindet sich das „Delta Blues Museum“. Einige der grössten Bluesmusiker stammen alle aus der Gegend von Clarksdale, weshalb dies eigentlich die Geburtsstätte des Delta-Blues ist.




Da der Blues in der Stadt so gross geschrieben wird, gründete der Schauspieler Morgan Freeman mit zwei Geschäftsleuten den tollen „Ground Zero“ Club. Das Haus sieht von aussen so aus, dass man es nie betreten würde! Hier kann man fast jeden Abend live Musik hören.
Ground Zero, zu deutsch : Bodennullpunkt, bezeichnet in der Militärsprache die Explosionsstelle einer nuklearen Bombe oder Rakete über oder unter dem Boden. Seit dem 11.Sept. 2001 steht der Begriff auch für das zerstörte World Trade Center in New York.  


die waren auch hier! 



So machten wir uns abends mit dem Camper auf den Weg. Zuerst gab‘s bei Abe’s-BBQ leckere Spare Ribs. Das Fleisch war so zart, dass es direkt vom Knochen fiel. Das Restaurant besteht seit 1924 und ist praktisch unverändert.
Die Live Band im Ground Zero war soweit ganz gut aber für meinen Geschmack viiiieeeeeel zu laut. Es hatte nichts mehr mit dem Sound von Muddy Waters oder B.B. King zu tun. Dennoch war es ein Erlebnis. Der Gitarrist beherrscht sein Instrument und die Sängerin war OK.



Den Weg im Dunkeln zum Campground haben wir mit „Mrs. Magelan“ (Navi) auch wiedergefunden. Dieser Campground war etwas eigentümlich. Viele Stellplätze mit Strom und Wasser. Aber nirgends irgendwelches Personal. Man nimmt sich einfach einen Platz  mit Strom- und Wasseranschluss und wirft das Geld am nächsten Morgen in einem Couvert in einen speziellen Briefkasten.




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