Sonntag, 12. März 2017

Louisiana - Verschiedenes


Cotton Farm, „Frogmore“
In der Nähe von Natchez kann man eine Baumwollplantage besuchen, welche auf ihrem Gelände  die Geschichte der Baumwolle zeigt. Wie im Ballenberg wurden Originalgebäude und Utensilien von verschiedenen Plantagen zusammengetragen und vermitteln so ein gutes Bild, wie es in der Blütezeit der Plantagen (um die 1850er) ausgesehen hat.
Von der Kassierin wurden wir herzlich begrüsst, Touristen aus der Schweiz hat sie nicht jeden Tag.  Zuerst gibt es eine Filmvorführung in Deutsch und dann Erklärungen in Deutsch was wo steht und was es ist. Zum Abschied wurden wir sogar von ihr umarmt.   

Die Sklaven-Unterkünfte erzeugen heute noch ein bedrückendes Gefühl. Vier Wände aus Holz, keine Fenster, nur Holzläden, keine Isolation obwohl es auch um die 0 Grad werden kann. Für heutige Begriffe einfach unmenschlich. Arbeiten mussten sie fast rund um die Uhr und bis zu 21 Kinder bekommen. Man stelle sich das vor unter diesen Lebensumständen!

Nach Ende des Bürgerkrieges mussten die Sklaven entlöhnt werden, was viele der Plantagenbesitzer in den Ruin trieb. Die meisten Plantagen wurden von den Unionnisten niedergebrannt und zerstört, sodass es Jahre dauerte, bis wieder ein vernünftiger Ertrag erreicht werden konnte. Die Ländereien wurden auch vielfach aufgeteilt und ehemalige Sklaven versuchten sich selber als Baumwollproduzenten.

Aber eigentlich erst der heutige, moderne Anbau mit behandeltem Saatgut und modernen Riesenmaschinen brachte Louisiana hinter Texas wieder an die 2. Stelle der US-Produktion. Nach China und Indien ist die USA der drittgrösste Baumwoll-Anbauer.
Die Baumwoll Pflanze ist mit dem Hibiskus verwandt. Ausgesät wird im März/April und von September bis November ist Erntezeit. In riesigen Entkörnungsanlagen wird alles was nicht Baumwollfaser ist ausgeschieden. Im Gegensatz zu früher, wird aber heute alles Abfallmaterial verwendet. Teilweise entsteht Tierfutter daraus und aus den Kernen wird ein hochwertiges Speiseöl gewonnen.







Campgrounds
Die Campingplätze sind so unterschiedlich wie deren Bewohner, sei es im Preis oder die Anlage an sich. Es gibt die, wo Camper an Camper stehen und fast kein Platz dazwischen vorhanden ist und es gibt die, welche genügend Abstand bieten mit einem Rasenplatz mit Picknick Tisch. Entweder ist der Stellplatz geteert, auf Gras oder Schotter. Man steht einigermassen gerade oder halt etwas schief. Die sanitären Anlagen datieren von 1950 – 2017 sind aber erstaunlicherweise immer sehr sauber, auch die Toiletten. Entweder gross wie ein Ballsaal oder so eng dass man sich kaum drehen kann. Von Linoleum- Holzböden bis zu den modernsten schönen Plättli ist jegliches vorhanden.

Was überall fehlt ist; soignez les details, maintenance/Unterhalt. Da fehlt eine Schraube, ein Hacken, ein Toilettentür-Verschluss, die Brause ist so verkalkt, dass nur noch ein dünnes Rinnsal kommt, vom Handtuchhalter zeugen nur noch die Dübel in der Wand, die Farbe bröckelt ab und und und….. wenn’s ganz strub wird haben wir ja unsere Camper-Dusche!
Der heutige Platz ist Hotel mässig geführt, einchecken, farbiges Band ans Handgelenk wie bei den „all inclusive“ Hotel, von einem Angestellten im Golfkäreli wird man zum Stellplatz geführt und Willkommen geheissen. Aber auch hier, der Duschraum mit Toilette, man könnte zwei davon machen und nur 1 Kleiderhacken, der Handtuchhalter war einmal. 


wir hatten Besuch

Und um 15.00h war hier im Club Haus die „Nik-L-Beer Band“ aufgetreten. Deswegen war auch der Campground sehr gut ausgelastet. Scheinbar gibt es echte Fan die dieser Gruppe nachreisen damit sie bei deren Auftritt dabei sind. Das Tanzbein wurde geschwungen und die Konsumation angekurbelt.  
Sie spielten verschiedene Musikrichtungen und dieses Mal definitiv zuuuuu laut. Der Raum war viel zu klein für die vielen Dezibel.

Cajun-Land
Den Rock’n’Roll und Blues haben wir hinter uns gelassen, nun sind wir im Cajun Land. Cajun-Musik ist ursprünglich auf die Akadier zurückzuführen, die als französische Siedler 1755 das Gebiet südöstlich des St. Lorenz Stroms verlassen mussten. Eine grosse Gruppe siedelte sich hier westlich des Mississippi an und entwickelte unter dem Einfluss deutscher, spanischer und kreolischer Zuwanderer eine Kultur, die als Cajun bezeichnet wir. Die Texte sind auch heute noch zum grössten Teil auf Französisch, das heisst Cajun-französisch. Wir verstehen höchstens ein viertel davon. 

Wir haben ein Restaurant mit täglicher Live-Musik besucht. Leider hatte es nicht so viele Gäste und die Tanzsohle hat nicht geglüht.
Im Dunkeln auf einer viel befahrenen Autobahn „nach Hause“ zu fahren ist nicht so dolle. Aber Ruedi hat das gut gemacht und wir waren froh auf dem Campground zu sein.   

das Video überschreitet leider 100 MB und ich kann es nicht laden.
bei Interesse im YouTube "googeln"  unter Cajun Musik.

see you in Texas, so long!

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