Dienstag, 30. Mai 2017

Utah - Bryce Canyon

Der Bryce Canyon ist anders als alle anderen, welche wir bis jetzt gesehen haben. Eigentlich ist es gar kein Canyon. Er charakterisiert sich eher durch seine vielen riesigen Buchten in Hufeisenform, wie gigantische Amphitheater.

Die Anfahrt; durch eine Gegend wie der Schwarzwald. Plötzlich sieht man die bizarre Felsenlandschaft welche in Rot, Orange, Rosa und Weiss leuchtet. Die Steintürmchen, die sogenannten Hoodoos, sehen aus wie eine Märchenlandschaft!  




Zur Entstehung hier die Legende: „Vor langer Zeit, vor sehr, sehr langer Zeit, so lange her, dass sich kein Indianer und kein Baum und kein Fels mehr erinnern kann (so beginnen praktisch alle indianischen Legenden!), wohnten in dieser Berg- und Talgegend viele Lebewesen. Aber es waren sehr böse und unfreundliche Lebewesen. Sie konnten sich in Menschen verwandeln und taten allerlei schlimme Dinge. Dem Coyoten-Gott missfiel dies so sehr, dass er beschloss diese Menschen in Felsen zu verwandeln. Und so geschah es. Deshalb sind die Felstürmchen teils alleine stehend, teils in Gruppen, und teils „sitzend“. Und damit kehrte Friede ein.“ Und diese Ruhe und Beschaulichkeit geniessen wir heute, wenn wir auf den vielen Wanderwegen zwischen diesen Hoodoos verweilen können.
Zu allen Aussichtspunkten gibt's einen Gratis Bus, wie im Grand Canyon. Auch hier hat es keine Durchgangsstrasse.

Eine Aussichtsroute führt vom Besucherzentrum am nördlichen Parkeingang bis zur südlichsten Spitze, dem „Rainbow Point“ und überwindet 420 Höhenmeter. 
 eigentlich war kein Regen in Sicht!

Die Vegetation ändert ständig. Wir durchfahren Wacholder – Bergkiefern- und später Ponderosa-Kiefern Abschnitte. Ganz oben am „Gipfel“ dann Tannen und Fichten.
Bonanza ( die älteren Jahrgänge erinnern sich!) ist eine amerikanische Fernsehserie der 1960er Jahre. Die Ranch hiess Ponderosa, benannt nach der dort wachsenden Ponderosa-Kiefer.   
Am äussersten Rand der Felsen stehen einige Exemplare der „langlebigen Kiefer“/Bristlecone Pine. Diese Art kann bei ungünstiger Witterung das Wachstum stoppen und gehört zu den ältesten Bäumen, welche man kennt.  Hier im Park gibt es einzelne welche über 1600 Jahre alt sind. Unterwegs hat es 13 Haltepunkte mit wunderschönen Ausblicken auf den Canyon.

Wie überall in den südlichen, amerikanischen Parks, herrscht wegen der grossen Trockenheit auch hier immer eine akute Waldbrandgefahr. Auf diesen exponierten Höhen gehören auch Blitzeinschläge fast zum Alltag. Hier im Brice Canyon hat man grosse Erfolge damit erzielt, dass man das Unterholz gezielt abbrennt und die Bäume jeweils so ausdünnt, dass sie einen Abstand von ca. 6 Metern zueinander haben. Wenn nun einer dieser grossen Bäume durch den Blitz getroffen wird und brennt, reicht die Zeit ihn zu löschen (oder er erlöscht von selbst durch Wind und Regen) allemal, bevor das Feuer überspringen kann.  

Da wir zeitlich so gut im Plan sind, zusätzlich noch das „Memorialday-Wochenende“ anstand (das ist wie bei uns Ostern, Auffahrt und Pfingsten zusammen, alles ausgebucht und überlaufen) und wir glücklicherweise einen Stellplatz im Park ergattern konnten, beschlossen wir, uns bis nach dem Feiertag nicht mehr zu verschieben und blieben gleich eine ganze Woche im Brice Canyon.

Mit Wanderschuhen und Rucksack erkundeten wir die verschieden Wandermöglichkeiten.  













Baum - Impressionen





Wetter im Bryce Canyon:
bei Ankunft bewölkt und danach eine Woche blauer Himmel. Temperatur so 20-24° / Nachts 0-6°. Ab und zu blies ein bissig kalter Wind.

Nun haben wir noch einen Monat Zeit und überlegen uns was wir noch erkunden können.
Je südlicher man von hier aus fährt desto wärmer wird es. Zion Park um die 30° und Las Vegas gegen 40°!!!
Mal sehen wohin der Weg uns führt.

4 Monate sind vorbei und unser Camper Leben gefällt uns nach wie vor. Man ist vogelfrei und kann fahren wohin man will.  Auf die gesamte Distanz gesehen sind wir mit der Reise- Planung sehr zufrieden. Gebucht haben wir 8000 Meilen und davon sind jetzt noch ca. 760 übrig. 
Klar hätte man an einigen wunderschönen Orten vielleicht noch 1-2 Tage länger bleiben können, aber es gibt keinen Ort wo wir aus Zeitgründen weiter zogen und wir bedauernd sagen müssen; wären gerne noch geblieben.








Donnerstag, 25. Mai 2017

Utah - Capitol Reef Park, eine Oase

Capitol Reef National Park

Schon 700n.Chr. siedelten hier Indianer, da diese Gegend eine Oase zwischen den Felsen ist.

Im 19. Jahrhundert wurden die Indianer von den Forschern und Missionaren vertrieben.  In den 1880ern  siedelten sich Mormonen an, die Obst anbauten, und damit den Ort "Fruita"inmitten des heutigen Nationalparks gründeten. Der Ort liegt auf ca. 1700 müM, im Tal des Fremont River. Heute noch erhalten sind die Obstplantagen, das historische Schulhaus, ein Blockhaus sowie ein Farmhaus mit Scheune und Nebengebäuden.
Die Obstplantagen werden heute noch gehegt und gepflegt und im damaligen Schulhaus werden aus den Ernten  leckere "Pies" verkauft. Die USD 6.- pro Stück sind die Sünde wert!!! (Wir haben uns täglich mit mind. 2 Stück eingedeckt.)




Ohne Wasser, kein Leben!!!




unsere 3 h Wanderung im "grand  wash Trail"

Das Beeindruckende an dieser von Sturzfluten in den Felsen eingegrabenen Schlucht sind die mit Hunderten von größeren und kleineren Löchern übersäten Felswände.






Weiterreise zum Kodachrome Park

Wir wurden von einem Schneesturm überrascht was uns veranlasste eine zusätzliche Nacht in Torrey zu bleiben. Es wurde bissig kalt, Nachts sogar - 6°!
Am nächsten Tag die Passüberquerung, ohne Blizzard! 




Kodachrome Basin State Park

Der etwas andere Naturpark. Für einmal kein Canyon, sondern eine Art Hochplateau. Klimatisch gesehen Halbwüsten-Gebiet. Hier ist alles eher beschaulich. Kleiner Campground (auch dieser aber bis am Abend voll besetzt). Der Ranger am Eingang begrüsst einem persönlich und nimmt sich viel Zeit.
Wir machen auch hier wieder eine Trail-Wanderung. OK, auch hier sind es wieder verschieden farbige Steine. Aber die Entstehung ist für einmal nicht der Sandgrund eines prähistorischen Sees, welcher tektonisch nach oben gedrückt wurde. Sondern ehemalige Geysire und Quellen welche durch ihre eigenen Kalkablagerungen verstopften. Dieser Pfropfen wurden über die Jahrmillionen buchstäblich steinhart und das darüber lagernde Sandgestein trug die Erosion wieder davon, und es blieben diese einmaligen Säulen, welche in so grosser Anzahl nur hier auf der Welt vorkommen. Diese Entstehungs-Theorie finde ich interessant und sie gefällt mir. „se non è vero – è ben trovato!“

Der Name des Parkes kommt noch aus einer Zeit, welche sich die heutige Generation nicht mehr vorstellen kann. Das Aufkommen der Farbfilme für Fotoapparate, welche von der Firma Kodak eben Kodachrome genannt wurden. Da die Felsen in diesem Park während des ganzen Tages die Farben wechseln war der Name damals schnell gefunden.