Donnerstag, 15. Juni 2017

Utah - little cottonwood canyon - Salt Lake City


vom Little Cottonwood Canyon, bis zum KOA Campground in Salt Lake City dauerte die Fahrt 45 Minuten.

Salt Lake City                        (v. Ruedi geschrieben)
Wer erinnert sich nicht an die Winterolympiade 2002 mit unserem Gold-Simeli Ammann aus „Underwater in Switzerland“. Heute erinnert nicht mehr viel an diesen sportlichen Grossanlass. Hier mal ein Olympiaplatz, eine Olympia Shopping-Mal oder ein Olympia Park. Aber die Stadt liegt natürlich schon sehr schön zwischen den Bergen und die Skigebiete sind in nur wenigen Minuten zu erreichen.


Aber vorallem ist Salt Lake City bekannt wegen dem Hauptsitz der Mormonen, oder wie sie richtig heissen: Die Kirche Jesus Christus der Heiligen der Letzten Tage.
Man merkt der Stadt an, dass hier sehr viel kirchliches Geld vorhanden ist. Alles ist sauber, grosszügig und irgendwie beschaulich, trotz der über 1 Mio. Einwohner.
Rund 40% der Bevölkerung sind Mormonen und liefern gehorsam ihren Zehnten des Einkommens an die Kirche ab. Dafür profitiert man dann als Tourist von Gratis öV, oder wie wir von einem kostenlosen Shuttlebus vom Campground ins Stadtzentrum.

Der Stadtkern besteht aus dem eigentlichen Tempel-Square. Hier beim Tempel (welcher als einziges Gebäude nicht besucht werden kann) beginnt die Stadt bei Km 0. Nachdem die Mormonen aus den Nordstaaten vertrieben wurden, erreichten Sie 1853 diesen lebensfeindlichen Ort in der Wüste. Joseph Smith der Gründer und Prophet dieser Kirche, hatte da die Eingebung an dieser Stelle müsse er den Tempel bauen. Der Bau dauerte 40 Jahre. Man holte die Granitsteine im Little Cottonwood Canyon.

Tempel-Modell der Innenansicht


Um den Tempel herum folgten dann der Tabernakel, eine kirchenähnliche Versammlungshalle und über die Jahre auch viele moderne Gebäude. Ein Conference Center mit 21‘000 Sitzplätzen und auf dem Dach ein 16‘000 m2 grosser Garten mit Wasseranlagen und lauter einheimischen Pflanzen und Bäumen.

begrüntes Dach.


Im Tabernakel, der eigentlichen Heimstädte des weltbekannten Tabernakelchores steht eine Orgel mit 11623 Pfeifen. Täglich wird einmal ein 30-minütiges Recital gegeben. Phantastische Akustik!


 

Und jeden Sonntag, seit 88 Jahren ohne Unterbruch wird eine Liveübertragung von „Music and the Spoken Word“ weltweit im Radio und Fernsehen übertragen bei welchem der Tabernakel Chor die Hauptrolle spielt. Das liessen wir uns natürlich nicht entgehen und besuchten diesen Auftritt. Hühnerhaut-Feeling war da nicht zu vermeiden. 360 Sängerinnen und Sänger mit einem Symphonieorchester. Das lässt niemanden kalt.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass diese Sachen alle kostenlos besucht werden können. Es gibt auch keine Kollekte oder ähnliches. Aber natürlich auch fast überflüssig zu erwähnen, dass man im ganzen Zentrum der Stadt, laufend von netten jungen Damen angelächelt und begrüsst wird. Sie wollen wissen, woher man kommt und was man hier macht. Sehr geschickt lenken sie das Gespräch dann auf ihre eigene Lebensgeschichte und natürlich wollen sie einem ein „Buch Mormon“ schenken. Dies sind die „Anfänger-Sisters“ in Sachen Missionieren. Wir kennen ja alle die nur mässig älteren, netten Männer, welche bei uns zum selben Zweck unterwegs sind. Die „Mädchen“ verpflichten sich 18 Monate lang hier am Hauptsitz alles über die Kirche zu lernen und gehen dann zurück in ihre Länder.
Wenn man sich den Staat Utah anschaut und mit anderen Staaten vergleicht, kann man dem System einen gewissen Erfolg nicht absprechen.

An unserem dritten Tag in der Stadt haben wir noch etwas Interessantes gefunden und ausprobiert. Die Familien-Geschichte-Bibliothek. Da es für die Mormonen sehr bedeutungsvoll ist, wer ihre Ahnen waren, haben sie die mittlerweile grösste Genealogie-Sammlung der Welt. Auch die wird einem gratis zu Verfügung gestellt und sie helfen einem bei der Suche. Also wollten wir mal schauen, was wir über die Klee’s herausfinden. Man könnte sich Tage damit beschäftigen. Wir konnten doch tatsächlich Microfilme der Ehe/Taufen- und Sterberegister von der Gemeinde Heiden/AR aus den Jahren 1839 – 1875 anschauen. Unglaublich was da an Informationen lagert. Und für alle Hobby-Genealogen hier noch der Tipp: Eröffnet ein Account bei www.familysearch.org und versucht euer Glück. Unheimlich spannend.
Nach diesen beschaulichen Tagen in Salt Lake City hatten wir nun definitiv auch unsere Ration Heiligkeit abgekriegt, welche uns sicher für den Rest der Reise noch begleiten wird.  






== noch etwas weltliches!!!

zum Abschluss haben wir mal unseren Camper vom 4 Monatigen Staub abgewaschen.

 
ganz sauber ist er noch nicht.


Jetzt geht's langsam wieder südwärt's Richtung Las Vegas . 

Gefahren sind wir auf der anderen Seite vom Lake Utah. Amerika erstaunt uns immer wieder wie schnell die Landschaft wechseln kann. Über eine Bergkette und dann ein Hochtal ohne Haus und Mensch, höchsten mal ein Rind.  Ab und zu ein kleine Siedlung und sonst nichts.


Jetzt sind wir auf einem kleinen Campground in Kanarraville, immer noch auf 1600M. Die Temperatur ist noch angenehm. Auch das Wi-Fi mal wieder sehr gut und man muss nicht 5 Min. warten um drei Fotos hochzuladen. 

Wir hatten Glück und bekamen hier den letzten freien Platz. Ende Woche geht's in den Zion Nationalpark. Auch hier haben wir zwei Nächte auf einem Campingplatz im Canyon ergattert. Mit unserem "kleinen" Camper haben wir meistens Glück, für den hat es noch einen Stellplatz im Vergleich zu den Riesendingern. 



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