vom Little Cottonwood Canyon, bis zum KOA Campground in Salt Lake City dauerte die Fahrt 45 Minuten.
Salt Lake City (v. Ruedi geschrieben)
Wer erinnert sich nicht an die Winterolympiade 2002 mit
unserem Gold-Simeli Ammann aus „Underwater in Switzerland“. Heute erinnert
nicht mehr viel an diesen sportlichen Grossanlass. Hier mal ein Olympiaplatz,
eine Olympia Shopping-Mal oder ein Olympia Park. Aber die Stadt liegt natürlich
schon sehr schön zwischen den Bergen und die Skigebiete sind in nur wenigen
Minuten zu erreichen.
Aber vorallem ist Salt Lake City bekannt wegen dem
Hauptsitz der Mormonen, oder wie sie richtig heissen: Die Kirche Jesus Christus
der Heiligen der Letzten Tage.
Man merkt der Stadt an, dass hier sehr viel kirchliches
Geld vorhanden ist. Alles ist sauber, grosszügig und irgendwie beschaulich,
trotz der über 1 Mio. Einwohner.Rund 40% der Bevölkerung sind Mormonen und liefern gehorsam ihren Zehnten des Einkommens an die Kirche ab. Dafür profitiert man dann als Tourist von Gratis öV, oder wie wir von einem kostenlosen Shuttlebus vom Campground ins Stadtzentrum.
Der Stadtkern besteht aus dem eigentlichen Tempel-Square.
Hier beim Tempel (welcher als einziges Gebäude nicht besucht werden kann)
beginnt die Stadt bei Km 0. Nachdem die Mormonen aus den Nordstaaten vertrieben
wurden, erreichten Sie 1853 diesen lebensfeindlichen Ort in der Wüste. Joseph
Smith der Gründer und Prophet dieser Kirche, hatte da die Eingebung an dieser
Stelle müsse er den Tempel bauen. Der Bau dauerte 40 Jahre. Man holte die
Granitsteine im Little Cottonwood Canyon.
Tempel-Modell der Innenansicht |
Um den Tempel herum folgten dann der Tabernakel, eine kirchenähnliche Versammlungshalle und über die Jahre auch viele moderne Gebäude. Ein Conference Center mit 21‘000 Sitzplätzen und auf dem Dach ein 16‘000 m2 grosser Garten mit Wasseranlagen und lauter einheimischen Pflanzen und Bäumen.
begrüntes Dach.
Im Tabernakel, der eigentlichen Heimstädte des weltbekannten Tabernakelchores steht eine Orgel mit 11623 Pfeifen. Täglich wird einmal ein 30-minütiges Recital gegeben. Phantastische Akustik!
Wenn man sich den Staat Utah anschaut und mit anderen Staaten vergleicht, kann man dem System einen gewissen Erfolg nicht absprechen.
An unserem dritten Tag in der Stadt haben wir noch etwas
Interessantes gefunden und ausprobiert. Die Familien-Geschichte-Bibliothek. Da
es für die Mormonen sehr bedeutungsvoll ist, wer ihre Ahnen waren, haben sie die
mittlerweile grösste Genealogie-Sammlung der Welt. Auch die wird einem gratis
zu Verfügung gestellt und sie helfen einem bei der Suche. Also wollten wir mal
schauen, was wir über die Klee’s herausfinden. Man könnte sich Tage damit
beschäftigen. Wir konnten doch tatsächlich Microfilme der Ehe/Taufen- und
Sterberegister von der Gemeinde Heiden/AR aus den Jahren 1839 – 1875 anschauen.
Unglaublich was da an Informationen lagert. Und für alle Hobby-Genealogen hier
noch der Tipp: Eröffnet ein Account bei www.familysearch.org und versucht euer
Glück. Unheimlich spannend.
Nach diesen beschaulichen Tagen in Salt Lake City hatten
wir nun definitiv auch unsere Ration Heiligkeit abgekriegt, welche uns sicher für
den Rest der Reise noch begleiten wird.
zum Abschluss haben wir mal unseren Camper vom 4 Monatigen Staub abgewaschen.
ganz sauber ist er noch nicht.
Jetzt geht's langsam wieder südwärt's Richtung Las Vegas .
Gefahren sind wir auf der anderen Seite vom Lake Utah. Amerika erstaunt uns immer wieder wie schnell die Landschaft wechseln kann. Über eine Bergkette und dann ein Hochtal ohne Haus und Mensch, höchsten mal ein Rind. Ab und zu ein kleine Siedlung und sonst nichts.
Jetzt sind wir auf einem kleinen Campground in Kanarraville, immer noch auf 1600M. Die Temperatur ist noch angenehm. Auch das Wi-Fi mal wieder sehr gut und man muss nicht 5 Min. warten um drei Fotos hochzuladen.
Wir hatten Glück und bekamen hier den letzten freien Platz. Ende Woche geht's in den Zion Nationalpark. Auch hier haben wir zwei Nächte auf einem Campingplatz im Canyon ergattert. Mit unserem "kleinen" Camper haben wir meistens Glück, für den hat es noch einen Stellplatz im Vergleich zu den Riesendingern.
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